UGR-Messung und -Bewertung

Der UGR-Wert mag auf den ersten Blick komplex erscheinen, doch hinter dieser Kennzahl verbirgt sich eine detaillierte Berechnungsmethode, die darauf abzielt, die visuelle Blendung genau zu quantifizieren. Die UGR-Messung und -Bewertung spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung von Beleuchtungslösungen, die visuellen Komfort und Funktionalität miteinander verbinden.

Er basiert auf einer mathematischen Berechnung, die verschiedene Faktoren berücksichtigt, darunter:

1. Leuchtdichte der Leuchten: Dies bezieht sich auf die Helligkeit der Leuchten in einem Raum und deren Verteilung.
2. Leuchtdichte der Umgebung: Dies bezieht sich auf die Helligkeit der Umgebung, einschließlich der Wände, des Bodens und der Decke.
3. Betrachtungswinkel: Der UGR berücksichtigt den Winkel, unter dem eine Person auf die Lichtquellen und die umgebende Umgebung schaut.
4. Anordnung der Leuchten: Die Position und Verteilung der Leuchten in einem Raum sind entscheidend, um die Blendung zu minimieren.

Der UGR-Wert wird in der Regel in Lichtberechnungs-Software ermittelt, um den visuellen Komfort in einem Raum vorherzusagen. Die Software berücksichtigt die Position der Leuchten, die Reflexion von Licht an Wänden und Decken sowie die Sichtlinien der Benutzer (Betrachterposition).

Bei der UGR-Bewertung ist es wichtig, die Umgebungsbedingungen zu berücksichtigen. Unterschiedliche Anwendungsgebiete erfordern unterschiedliche UGR-Werte. Zum Beispiel ist in Büros ein niedriger UGR-Wert erforderlich, um den visuellen Komfort der Mitarbeiter zu gewährleisten. In Umgebungen wie Schulen oder Krankenhäusern, in denen Konzentration und Wohlbefinden eine wichtige Rolle spielen, ist ebenfalls eine niedrige Blendung erforderlich.

Nachteile des UGR-Verfahrens:

Die UGR-Berechnung ist ein relativ altes Verfahren, dass aus Zeiten ohne LED-Beleuchtung stammt. Es wurde entwickelt, um die Blendung von nicht punktuellen Lichtquellen zu ermitteln, wie z.B. Leuchtstoffröhren. Besonders punktueller Beleuchtung, wie es bei LED-Beleuchtung der Fall ist, weichen die UGR-Zahlenwerte häufig von der empfundenen Blendung ab. Das UGR-Verfahren gibt daher nur bedingt Aufschluss über die gefühlte Blendung im Raum und ist nicht mehr zeitgemäß. Da es bis dato keine Einigkeit über ein alternatives Verfahren gibt, wird der UGR nach wie vor angewendet. Ein weiterer Nachteil, ist wie schon erwähnt, die Tatsache, dass sich UGR immer auf einen normierten rechteckigen Standardraum bezieht, mit normierten Wänden, Böden und Decken und ohne Einrichtung. In den seltensten Fällen stimmt dieser normierte Raum mit den tatsächlichen Gegebenheiten überein. Es empfiehlt sich immer für die UGR-Betrachtung zumindest eine Lichtplanung zu erstellen, die den originalen Raum möglichst genau abbildet.